Wir sind ein Bund von Getränkeherstellern, Handels-, Verpackungs- und Recyclingunternehmen. Wir setzen uns für eine verbraucher- und umweltfreundliche sowie diskriminierungsfreie Verwendung von EinWeg mit Pfand ein. Wir arbeiten dabei mit den Verbänden des Handels, der Ernährungswirtschaft und der Verpackungsindustrie zusammen, sind aber eine eigenständige Organisation in der Rechtsform einer GbR.
Wir haben alle daran gearbeitet, dass EinWeg mit Pfand Getränkeverpackungen noch verbraucherfreundlicher und umweltschonender werden. Dies wollen wir in Zukunft gemeinsam tun. Für immer mehr Verbraucher bieten Einweggetränkeverpackungen klare Vorteile und deshalb sind sie beliebt. Sie sind inzwischen die meist genutzte Darreichungsform für alkoholfreie Getränke. Der Anteil von EinWeg mit Pfand steigt in allen Getränkesegmenten. Gleichzeitig haben sich ihre Ökobilanzen permanent verbessert. Eine erhöhte Recyclingquote, kurze Transportwege und Produktinnovationen (Gewichtsreduktion) von EinWeg mit Pfand trägt durch einen effizienten Wertstoffkreislauf aktiv zum Klima- und Umweltschutz bei. Durch ein eingeübtes Rücknahmesystem beim Verbraucher landet EinWeg mit Pfand nicht in der Landschaft und ist vom Abfall zum Rohstoffreservoir geworden. Diese neue, mittlerweile auch wissenschaftlich erwiesene Entwicklung ist vielen politischen Entscheidungsträgern und Teilen der Öffentlichkeit noch nicht bewusst. Wir wollen über diese Entwicklung sachlich und objektiv informieren und dafür sorgen, dass EinWeg mit Pfand nicht ungerechtfertigt diskriminiert wird.
Eine gesonderte Kennzeichnung von Einweg- und Mehrwegverpackungen kann einen Beitrag für mehr Transparenz beim Verbraucher sein. Deswegen haben Getränkeindustrie und Handel eine Initiative zur freiwilligen zusätzlichen Kennzeichnung auf den Weg gebracht. Über 40 Unternehmen beteiligten sich bereits zum Start im Juni 2016 an der Initiative. Damit konnten ca. 84 Prozent des Marktvolumens an bepfandeten EinWeg mit Pfand Getränkeverpackungen abgedeckt werden. Tendenz steigend. Die Teilnehmer verpflichten sich die zusätzlichen Informationen „Einweg“, „Pfand“ sowie die Pfandhöhe von 0,25 Euro anzubringen.
EinWeg mit Pfand ist ein Vorzeigebeispiel für eine gelungene und „wirkliche“ Produktverantwortung durch einen Wertstoffkreislauf, welcher wechselseitig auf Herstellungsprozess und Abfallbehandlung einwirkt. Nur durch eine Weiterentwicklung des Wertstoffkreislaufs bishin zur Schließung des Kreislaufs können Ressourcen geschont und Energie vermieden werden.
Dafür gibt es keinen Grund. Die Verpackungen sind beim Verbraucher beliebt, weil sie leicht, stabil, sicher und hygienisch sind. Die Verpackungen werden immer umweltfreundlicher, weil es enorme Ressourceneinsparungen bei ihrer Herstellung und einen inzwischen effizienten Wertstoffkreislauf bei der Rücknahme und Verwertung der Verpackungen gibt. In der Herstellung und in der WWiederverwertung stehen EinWeg mit Pfand Getränkeverpackungen für aktiven Klima- und Umweltschutz. Diese Entwicklung und die gestiegene Nachfrage der Verbraucher dürfen nicht bestraft werden.
Der Trend ist klar: EinWeg mit Pfand wird immer umweltfreundlicher. Bei den mit Einwegpfand belegten Dosen und PET-Flaschen liegen die Rückgabequoten bei 98,5 Prozent. Gleichzeitig sind PET-Einwegflaschen und Dosen deutlich leichter als Mehrwegglasflaschen und legen in der Regel kürzere Transportstrecken zurück.
Tatsächlich ist der ökologische Vorteil des Mehrwegsystems weit weniger eindeutig als von Abgabe-Befürwortern dargestellt. Die umweltfreundlichen Standardflaschen kommen immer seltener vor und stattdessen kommen immer neue Mehrweg-Individualflaschen auf den Markt, die nicht mehr von allen Abfüllern, sondern nur noch von jeweils einem genutzt werden. Das Rückgabesystem für Mehrweg stößt dadurch an seine Grenzen, die Zahl der Nutzungszyklen einer Mehrwegflasche (Umläufe) sinkt. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Entwicklungen durch neue neutrale Ökobilanzen nachgewiesen und auch von staatlicher Seite anerkannt werden.
Die Einwegpfandpflicht hat möglicherweise anders gewirkt als beabsichtigt. Statt dem Mehrweg-System zu einer Renaissance zu verhelfen, wirkte die einheitliche Pfand- und Rückgabepflicht als Impuls für ein funktionierendes Kreislaufsystem.
Pfandsysteme können aber nur erfolgreich sein, wenn die Akzeptanz beim Verbraucher hoch ist. Dazu tragen insbesondere Transparenz und Einheitlichkeit bei. Dies gelingt nur, wenn Industrie und Einzelhandel gemeinsame Standards definieren und sich auf einheitliche Verfahren einigen.
Wir wenden uns an die Politik, damit neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Umwelt- und Verbraucherfreundlichkeit von EinWeg mit Pfand bei politischen Entscheidungen berücksichtigt werden und EinWeg mit Pfand Getränkeverpackungen nicht mehr ungerechtfertigt diskriminiert werden.
Wir wenden uns an Medien, um daran mitzuwirken, dass die öffentliche Darstellung sachlich und objektiv erfolgt, die Vor- und Nachteile aller Verpackungsarten nicht ideologisch verzerrt, sondern nach neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft erfolgen.
Wir wenden uns an Umweltschutz- und Verbraucherverbände, um deren zum Teil aus längst überholten Erkenntnissen resultierende Skepsis gegenüber EinWeg mit Pfand mit sachlichen Argumenten abzubauen.
Wir wenden uns an Fachleute in Industrie, Wissenschaft und Behörden, um mit ihnen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse auszutauschen und zu bewerten.
Wir wenden uns an Verbände des Handels, der Ernährungswirtschaft und der Verpackungsindustrie, um mit den Akteuren dort für eine diskriminierungsfreie Bewertung und Verwendung für EinWeg mit Pfand zu werben.
Wir wenden uns an die Verbraucher, um sie über die Vorteile von EinWeg mit Pfand faktenbasiert zu informieren.
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